DAS ÄHNLICHKEITSGESETZ
Hahnemann hatte herausgefunden, dass eine Arznei, die in großer Dosierung ein bestimmtes Krankheitsbild erzeugt, ein sehr ähnliches Krankheitsbild in winziger Dosierung zu beseitigen vermag.
Hahnemann war beim Übersetzen eines medizinischen Buches auf die Behauptung gestoßen, Chinarinde könne Wechselfieber, also Malaria, heilen, was seinem kritischen Geist nicht plausibel erschien. Daraufhin schluckte er im Selbstversuch als Gesunder ein Stückchen Chinarinde-und bekam Wechselfieber ähnliche Symptome! Wörtlich schrieb er später in sein „Organon der rationellen Heilkunde“: „Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll."
Auf diese Art und Weise überprüfte Hahnemann zahlreiche, ihm bekannte Wirkstoffe, um seine neue Theorie zu beweisen.
Man kann Hahnemann‘s Theorie an einem einfachen, kleinen Beispiel selber ausprobieren: bei einer Schlaflosigkeit, die sich vorzüglich in aufregenden Zeiten einstellt, einhergehend mit Herzklopfen, sobald man liegt und einer starken Gedankenfülle, die nicht zum Stillstand kommt, ist der Kaffee das Mittel der Wahl nach dem Ähnlichkeitsprinzip. Tunken Sie in der Nacht Ihre befeuchtete Fingerspitze in etwas Pulverkaffee und lecken Sie diese ab: In vielen Fällen schlafen Sie danach entspannt ein.
Die Verschreibung nach der Ähnlichkeit hat bis heute ihre Gültigkeit in der homöopathischen Therapie.